Host Europe E-Mail-Migration: Von der Datensouveränität zum US-Vendor-Lock-in

Host Europe, einer der größten deutschen Hosting-Anbieter, migriert ab Mai 2025 sämtliche E-Mail-Postfächer zu Microsoft 365. Was zunächst wie eine rein technische Umstellung wirkt, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als erhebliches Risiko für digitale Souveränität und Datenschutz – mit der potenziellen Folge eines Vendor Lock-ins. Das Problem verdeutlicht ein grundlegendes europäisches Dilemma: die anhaltende Abhängigkeit von US-amerikanischen Technologiekonzernen.
Rechtliche Risiken im Detail
Die Migration kann gravierende datenschutzrechtliche Auswirkungen haben – insbesondere für Unternehmen. So hatte Host Europe ursprünglich mit sicherer Datenhaltung in Deutschland und der Einhaltung deutscher Datenschutzstandards geworben. Dieses Versprechen wurde jedoch bereits 2017 relativiert, als sie von dem US-Konzern GoDaddy gekauft wurden.
Mit der nun geplanten Umstellung auf Microsoft 365 verschärft sich die Lage: Unternehmen, die sich bewusst gegen US-Anbieter entschieden hatten, stehen nun vor dem Risiko eines potenziellen Vendor Lock-ins – d.h. durch die Migration werden sie eng an das Microsoft-Ökosystem angebunden, aus dem ein späterer Ausstieg nur mit erheblichem Aufwand und hohen Kosten möglich ist.
US CLOUD Act versus DSGVO – ein unauflösbarer Widerspruch
Besonders kritisch: Als US-Unternehmen unterliegt Microsoft dem CLOUD Act, der US-Behörden weitreichende Zugriffsrechte auf gespeicherte Daten einräumt – unabhängig davon, wo sich die Server physisch befinden. Das steht in direktem Widerspruch zur europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Das aktuell gültige Trans-Atlantic Data Privacy Framework (TADPF) sollte diesen Widerspruch entschärfen, steht jedoch – nicht zuletzt durch politische Entwicklungen in den USA – auf juristisch unsicherem Fundament. Fachleute gehen derzeit davon aus, dass auch dieses Abkommen – wie seine Vorgänger „Safe Harbor“ und „Privacy Shield“ – vor dem Europäischen Gerichtshof scheitern könnte.
Wird das TADPF gekippt, fehlt Unternehmen die rechtliche Grundlage für den Einsatz von Microsoft 365 – mit möglichen hohen Bußgeldern als Folge. Damit wird die technologische Abhängigkeit auch zu einem erheblichen Compliance-Risiko.
Europäische Dienstleister als sichere Alternativen
Wer datenschutzrechtliche Risiken vermeiden und einem Vendor Lock-in entgehen möchte, sollte jetzt handeln und Host Europe wie auch Microsoft 365 den Rücken kehren. Zahlreiche europäische Anbieter bieten vergleichbare Lösungen mit voller DSGVO-Konformität.
Ein Beispiel ist der deutsche Dienstleister mailbox.org, der eine umfassende Lösung mit E-Mail, Kalender, Kontakten, Office, Videokonferenzen und Cloud-Speicher bietet. Anders als bei Microsoft werden alle Daten ausschließlich in deutschen Rechenzentren gespeichert – und unterliegen damit nicht dem US CLOUD Act.
Der Wechsel zu mailbox.org: Einfach, schnell und sicher
Der Umzug von Host Europe zu mailbox.org ist unkompliziert und kann ohne Datenverlust erfolgen. So bietet mailbox.org einen kostenlosen E-Mail-Migrationsservice an, der – je nach Datenvolumen – die Umstellung in wenigen Stunden abschließen kann. Während der Migration können beide Systeme parallel genutzt werden, und bestehende Domains bleiben erhalten.
Der Wechsel in sechs Schritten:
- Registrierung bei mailbox.org und Auswahl des passenden Tarifs
- Einrichtung der eigenen Domain
- Start der kostenlosen Migration über den Umzugsservice
- Überprüfung der migrierten Daten
- Umstellung der DNS-Einträge auf mailbox.org
- Kündigung des alten Host Europe-Kontos
Auch für Privatnutzer: Datensicherheit statt Datensammlung
Auch Privatnutzer sind von der Host Europe-Migration betroffen und sollten ihre digitale Souveränität überdenken. Ein Wechsel zu mailbox.org bringt entscheidende Vorteile: keine Datenauswertung zu Werbezwecken, vollständige Verschlüsselung sowie Datenverarbeitung nach strengstem deutschen Datenschutzrecht.
Fazit: Digitale Souveränität zurückgewinnen
Die Migration von Host Europe zu Microsoft 365 steht sinnbildlich für die wachsende Dominanz US-amerikanischer Tech-Konzerne. Sie bringt erhebliche rechtliche Risiken mit sich – und schwächt die digitale Selbstbestimmung in Europa.
Mit mailbox.org steht eine zuverlässige und datenschutzkonforme Alternative zur Verfügung – entwickelt für die Bedürfnisse europäischer Nutzer. Wer jetzt handelt, stärkt nicht nur die eigene Sicherheit, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Unabhängigkeit und Resilienz der europäischen Digitalinfrastruktur.
Über Host Europe
Host Europe wurde 1997 gegründet und entwickelte sich zu einem der führenden Hosting-Anbieter in Deutschland. Das Unternehmen warb ursprünglich mit „Hosting made in Germany“ und sicherer Datenhaltung nach deutschen Standards. 2017 wurde Host Europe vom US-Unternehmen GoDaddy übernommen, einem der weltweit größten Domain-Registrare. Die nun angekündigte Migration zu Microsoft 365 bedeutet faktisch das Ende des Versprechens einer rein deutschen Datenhaltung.